Intelligente Heizkurve V1

(Version 1 der Schaltung von März 2013)

Version 2

Eine neue Variante, die Intelligenten Heizkurve V2 auf Basis der Intelligenten Temperatursteuerung, findest du unter Intelligente Heizkurve V2.

 

Die "Intelligente Heizkurve" ist kein Funktionsbaustein von Loxone, sondern eine Programmlogik zur automatischen Anpassung der Parallelverschiebung des Heizkurve-Bausteins (getestet) in Abhängigkeit vom Raumwärmebedarf.

Idee dahinter ist, sich nicht über Jahre mit den Parametern Steilheit und Parallelverschiebung auseinandersetzen zu müssen, sondern diese Anpassung intelligent und automatisch vorzunehmen.

Die Screenshots der Logik sind aus der LiveView (für die Übernahme der Parameter) aus meiner Programmierung. In der angehängten Loxone-Datei befindet sich eine übersichtlichere Variante der Programmierung, zur Verfügung gestellt von Michael Sommer. Auch darin müssen die Parameter noch angepasst werden.

Download: Intelligente Heizkurve.LoxPLAN

Prinzip

Grundsätzlich funktioniert es so:

  • Wenn die Raumregler für eine gewisse Zeit über 95% stehen (-->offenbar ist die Vorlauftemperatur zu gering), wird die Parallelverschiebung um 0,1°C erhöht. (bei mir: 9000 Sekunden = 2,5 Stunden)

  • Wenn die Raumregler für eine gewisse, längere Zeit nie über 95% stehen (-->offenbar ist der Vorlauf mehr als hoch genug), wird die Parallelverschiebung um 0,1°C gesenkt (bei mir: 18000 Sekunden = 5 Stunden)

  • Update: Seit einer Änderung der IRR-Logik durch Loxone ab einer späteren V6.x-Version habe ich die Zeit-Parameter für Erhöhung (Tauf) und Absenkung (Tab) gleichermaßen auf 9000 gesetzt, was die intelligente Heizkurve flexibler agieren lässt.

  • In zwei Situationen deaktiviere ich diese Logik, sodass sich die Parallelverschiebung nicht ändert, nämlich

    • wenn einer der Intelligenten Raumregler in der Aufheizphase ist (weil es da sicher zu einem vollständig offenen Thermostat kommt)

    • wenn nicht geheizt wird (alle IRR sind kleiner 10%)

Logik (Schaltung)


Der Impulsgeber (in der Mitte) liefert den Impuls, wann ein neuer Wert der Parallelverschiebung im Analogspeicher gespeichert werden soll. Die Zeitspanne gibt der Analogwahlschalter vor (über 95%-->9000 Sekunden, unter 95%-->18000 Sekunden).

Die Wahl des Analogwahlschalters (S-Parameter) trifft der Größer-Block. Dort wird der Merker "OG Raumregler-Max Ausgang" mit 9,5 (=95%) verglichen. Dieser Merker liefert den größten Ausgangswert aller IRRs (über einen MinMax-Block), also das am weitesten geöffnete Ventil.

Der "Analog MinMax-Begrenzer" verwendet den Wert des Analogspeichers (aktuelle, intelligente Parallelverschiebung) und deckelt diese von -3°C bis +3°C.

Der Formel-Block beinhaltet folgende Formel:

I1+SIGN(I2)*0,1-SIGN(I3)*0,1
  • I1 ist die aktuelle, gedeckelte Verschiebung

  • I2 ist 1, wenn die Regler über 9,5 sind, sonst 0

  • I3 ist 1, wenn die Regler unter 9,5 sind, sonst 0

Im Prinzip rechnet die Formel die aktuelle Parallelverschiebung entweder plus oder minus 0,1° abhängig vom maximalen Stellwert des Intelligente Raumregelung-Bausteins.

Schlussendlich gibt es noch die Abschaltbedingungen:

  • Wenn die IRR in der Aufheizphase sind (links oben), dann den Impulsgeber deaktivieren

  • Ebenso, wenn der Merker "OG Raumwärmebedarf" (=Alle IRR sind kleiner 1) auf 0 ist.

Das Ergebnis, der Merker "Int. Heizkurve Verschiebung" (rechts unten) wird an den Parallelverschiebungseingang N des Heizkurve-Blocks angeschlossen.

In der Praxis (in meinem Haus - FBH und mäßige Dämmung) regelt der IRR in kalten Wintern (2012 auf 2013) langsam aber zielsicher auf +3°C, in der Übergangszeit steuert er langsam aber sicher Richtung 0°C. Ich hänge noch Screenshots an.

Grafiken der Intelligenten Heizkurve

4-Wochen-Ansicht (4. März bis 4. April)

In der wärmeren KW11 wurde die Heizkurve nach unten verschoben. In den kühleren Folgewochen KW12 und KW13 wurde die Heizkurve nach oben geregelt.

1-Jahres-Ansicht (7. März 2013 bis 31. März 2014)

Im April 2013 ist erkennbar, dass die noch notwendige Heizung mit wesentlich niedrigerer Parallelverschiebung auskommt. Im Sommer ist die Heizung nicht aktiv, daher wird die Parallelverschiebung nicht nachgeregelt. Beim Wintereinbruch ist das Steigen der Parallelverschiebung erkennbar.

"Kurvendiskussion"

Die Werte der Parallelverschiebung lassen den Schluss zu, dass die Steilheit der Heizkurve (zur Aufzeichnungszeit 0,52) zu gering ist: In der Übergangszeit regelt die Intelligente Heizkurve weit nach unten. In der kalten Jahreszeit hingegen steigt die Parallelverschiebung bis zur Deckelung von +3°C.