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Falls wer einen Aufgussautomaten implementieren möchte oder einen Saunaofen ohne Verdampferfunktion um eine solche aufwerten möchte.

Bei mir war 2teres die Überlegung, weil ich ...

  1. keinen Saunaofen mit Verdampferfunktion gefunden habe, der mir gefallen hätte,
  2. keinen günstigen Verdampfer gefunden habe und 
  3. keinen (deutlich günstigeren) Zusatzverdampfer, der mir gefallen hätte.

(Zusatzverdampfer sind üblicherweise nicht mit einem Wasseranschluss ausgestattet und daher meist sichtbar in der Sauna eingebaut; außerdem muss man bei Zusatzverdampfern darauf achten, dass das Wasser nicht im Betrieb ausgeht und nach dem Betrieb auch nicht stehenbleibt).

Vorbereitungen

Der hier beschriebene Aufgussautomat benötigt einen Wasseranschluss in der Sauna:

  • Der Wasseranschluss sollte in Bodennähe liegen - am besten rechts/links neben dem vorgesehenen Platz für den Saunaofen (um nicht etwaigen Zuluftöffnungen beim Ofen im Weg zu sein)
  • Installateure raten dann oft auch zu einem Wasserabfluss in der Sauna - davon würde ich aber eher abraten, da in der Sauna leicht der Siphon austrocknet und es nichts schlimmeres gibt als eine stinkende Sauna. Besser ein Wasserabfluss im Saunavorraum, wo er für Duschen meist ohnedies vorgesehen ist.
  • Idealerweise hat der Wasseranschluss in der Sauna ein halbwegs leicht erreichbares Absperrventil um z.B. bei Stromausfall während eines Aufgusses fortlaufenden Wasseraustritt zu vermeiden
  • Bei Außensaunas sollte hier noch eine Möglichkeit das Wasser auszulassen geschaffen werden (falls es der tiefste Punkt der Leitung ist bzw. es zu Frost kommen könnte)
  • Das Kugelventil sollte idealerweise nicht in der Sauna untergebracht werden, da das Öffnen/Schließen ziemlich laut ist.

2-Wege Kugelventil:

  • Das Kugelventil befindet sich (wie alle Leitungen ab Wasseranschluss) bei mir leider (da laut) aufputz hinter der Holzverschalung. Beim Ventil selbst geht sich bei meinem Wandaufbau (11cm) davor keine Dämmung mehr aus (bei den Leitungen schon) - ist aber von der Temperatur her kein Problem, da in Bodennähe (max. 40 °C) und mein Ventil bis 125 °C Betriebstemperatur geht
  • Es kann öffnen, schließen und verbraucht im Endzustand keinen Strom - d.h. nur bei einem Stromausfall während des Saunierens muss man manuell eingreifen
  • Es funktioniert auch drucklos - was bei der Verwendung als Verdampfer (= sehr geringe Wassermenge) dann sinnvoll ist, wenn danach kein Wasserhahn mehr kommt und die Durchflussmenge davor schon gesteuert wird)

Von dort aufputz aber in/hinter Dämmung nach oben über den Saunaofen und mit einem Wasserhahn über die Mitte des Saunaofens:

  • Aufputz reicht auch hier, da die Leitungen locker hinter/in der Dämmung verschwinden
  • Am Wasserhahn wird die Durchflussmenge bestimmt
  • "hübsche" Wasserhähne sind schwer zu bekommen - ich habe einen alten aus dem Stall verwendet

Ansteuerung durch die Loxone

Über den Baustein https://www.loxone.com/dede/kb/saunasteuerung-mit-verdampfer/:

  • An den Ausgang Qv hängen, aber nur dann wenn Ofen warm ist (sonst verdampft das Wasser nicht):
    Ob der Ofen warm ist "erkenne" ich mit einer Logik:
    • Ein- und Ausschaltverzögerung angesteuert durch Q1 bis Q3 (die Phasen des Ofens) mit:
    • Einschaltverzögerung = 140 minus aktuelle Temperatur der Sauna (bei kaltem Ofen dauert es bei mir 120 Sek. bis Wasser zuverlässig verdampft; nicht die Wärme der Heizelemente, sondern die der Steine ist maßgeblich)
    • Ausschaltverzögerung = 600 (der Ofen ist noch mindestens 10 min. nach dem Ausschalten warm)
  • Dahinter einen Trigger und inversen Trigger fürs Öffnen/Schließen des Kugelventils

Erkenntnisse

  • Die Messung der Luftfeuchtigkeit über dem Ofen gibt völlig falsche Werte (bei mir z.B. trotz ständigem Verdampfen 4% Luftfeuchtigkeit bei 110°C)
    → So wie auch die Saunatemperatur muss die Luftfeuchtigkeit korrigiert werden. Saunatemperatur entspricht bei mir dem analogen Thermometer und errechnet sich aus (Banktemperatur * 3 + Temperatur überm Ofen * 2) / 5
  • Mein Ofen (Harvia Cylindro 110E) ist auf der Seite offen - d.h. die Steine am Rand erhitzen sich nicht so wie bei einem "normalen" Saunaofen → bei einem ständigen reintröpfeln, fliest manchmal Wasser aus → werde das Wasser in eine Schüssel auf den Steinen sammeln, hat auch den Vorteil, dass man dort Düfte reingeben kann.
  • Ich messe die Temperatur an 2 Stellen: Banktemperatur (Höhe oberste Sitzbank) und 10cm unter der Decke über dem Ofen. Ersteres liefert meist gefühlt zu wenig (bei der Bank an der Wand erwärmt sich die Luft nur langsam), zweiteres meist deutlich zu viel (kurz nach Einschalten des Ofens hats an der Decke schon 70°C, später dann >110°C)
    → Ich errechne die Saunatemperatur und Banktemperatur mittels Formel. Erstere passt fast 100% zur Anzeige des analogen Thermometers an der Wand, zweitere passt zu Messungen mit einem Thermometer auf Sitzhöhe) - die Formeln lauten bei mir: Banktemperatur = (I1*3+I2)/4 und Saunatemperatur = (I1*3+I2*2)/5 bei I1 = Banktemperatursensor, I2 = Ofentemperatursensor
  • Die Luftfeuchtigkeit wird bei mir ebenfalls 10cm unter der Decke über dem Ofen gemessen. Liefert auf Grund der starken Hitze dort viel zu geringe Werte
    → Ich errechne die Luftfeuchtigkeit für die Saunatemperatur. Passt sehr gut zum Hygrometer neben dem Thermometer. Die Formel ist ziemlich komplex (basiert auf der Annahme, dass die absolute Feuchte in der Sauna überall gleich ist - siehe dazu https://www.wetterochs.de/wetter/feuchte.html) und lautet folgendermaßen: Relative Luftfeuchte = I1*10^((7,5*I2)/(237,3+I2))/(I2+273,15)*(I3+273,15)/10^((7,5*I3)/(237,3+I3)) bei I1= relative Luftfeuchte bei Temperatur1 (bei mir überm Ofen), I2 = Temperatur1, I3 = Temperatur2 (beim Thermometer an der Wand)
  • Allgemeine Erkenntnis daraus ist, dass man auf Grund der hohen Temperarur- und Feuchteunterschiede in der Sauna nicht sagen kann "die Sauna hat X °C und Y %r.F." - es zählt nur, wo Temperatur und Luftfeuchte gemessen wird. In den meisten Saunas, die ich kenne ist das ca. Kopfhöhe → ich errechne also die Werte für ca. diese Höhe.

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