Miniserver Gen1 mit Miniserver Gen2 erweitern (nicht ersetzen)

Owned by Jens
Last updated: 23.05 2022
4 min read

Problem

Miniserver Gen1 um Miniserver Gen2 erweitern (nicht ersetzen) und MS Gen 1 weiter nutzen (z.B. wegen KNX bzw. der vorhandene I/O's). 

Wichtig: die beiden Miniserver sind bei der folgenden Lösung via Netzwerk Interkommunikation miteinander verbunden.

Vorteile:

  • Gateway und Client können örtlich verschieden positioniert werden, müssen nur im gleichen Netzwerk sein.

  • Fällt ein Miniserver aus, so kann der andere immer noch seine Arbeit verrichten. Wenn man die Logik sinnvoll trennt (ein MS z.B. nur für die Heizung oder nur für KNX), kann das nützlich sein.

Nachteil:

  • Fällt das Netzwerk aus, so arbeiten beide Miniserver unabhängig voneinander - werden z.B. dei KNX Daten des MS Gen 1 (Client) vom MS Gen 2 (Gateway) verarbeitet, so fehlen dem MS Gen 2 (Gateway) nun natürlich die Daten von KNX.



Thread dazu im Lox-Forum

https://www.loxforum.com/forum/german/software-konfiguration-programm-und-visualisierung/343683-setup-um-miniserver-gen2-erweitern-nicht-ersetzen#post343683

Informationen bei Loxone

Vorab zu klärende Fragen

  • Wenn der neue MS Gen 2 die IP Adresse des alten MS Gen 1 erhalten soll (z.B. weil der LoxBerry oder NodeRed oder sonst was darauf zugreift) dann

    • zuerst dem bestehenden MS Gen 1 eine neue IP verpassen

    • damit ist die bisherige IP nun frei für den MS Gen 2 und kann nun verwendet werden

Wichtig bei der Verdrahtung

  • Nur der neue MS Gen 2 (Gateway) darf mit dem Loxlink verbunden sein. Dieser steuert alle Extensions!

  • Der alte MS Gen 1 (Client) darf nicht mit dem Loxlink verbunden werden!

  • Die beiden MS tauschen ihre Daten nur über das Netzwerk aus (das wesentlich schneller als Tree oder Loxlink ist)


  • Bei den digitalen und analogen Eingängen kommen neue Klemmen zum Einsatz, womit ggf. dünnere Rangierdrähte (0,6mm) zum Einsatz kommen müssen

  • Der MS Gen 2 hat bei den digitalen Eingängen keine Klemmen mehr für +/- 24V

  • Der MS Gen 2 hat bei den analogen Eingängen keine Klemme mehr für GND

Miniserver Gen 1

Miniserver Gen 2

Einzelschritte

  1. LoxConfig

    1. Backup machen

    2. Die bestehende Loxone Config Datei in einen neuen Ordner kopieren und umbenennen auf irgendwas mit z.B. "MS-Gen-2"

    3. Kopierte Datei xxxx-MS-Gen-2 öffnen in der LoxConfig

    4. Kontext Klick auf den Miniserver und "zu Miniserver Gen 2 konvertieren" ausgewählen

    5. Es wird

      1. eine KNX Extension mit mit allen Aktoren & Sensoren des MS Gen 1 angelegt

      2. eine AO Extension mit den 4 Analogausgängen des MS Gen 1 angelegt

    6. Dann einen Miniserver Gen 1 hinzugefügen als Client, der MS Gen 2 wird damit zum Gateway

    7. alle KNX Aktoren der KNX Extension auswählen, ausschneiden, beim MS Gen 1 in den Aktoren eingefügen, genauso auch für die Sensoren

    8. etwas mehr Aufwand sind die 4 Analogeingänge, die müssen händisch anlegt werden und die Verknüpfungen müssen auch händisch geändert werden

    9. Nicht vergessen die richtigen Netzwerkeinstellungen / IP Aderessen der beiden MS zu prüfen bzw. einzustellen


  2. Hardware

    1. Vor der Übertragen der Config an die beiden MS habe ich sie natürlich stromlos gemacht und den MS Gen 1 durch den MS Gen 2 ersetzt. Geht gut mit den steckbaren Schraub-Anschlüssen (können komplett verdrahtet abgezogen werden), nur die nun kleinen DI & AI Klemmen müssen neu verdrahtet werden

    2. Den alten MS Gen 1 habe ich an einen neuen Platz gegeben, hat ja nun keine Anschlüsse mehr verdrahtet - die können nun neu verwendet werden

    3. Dann Strom wieder einschalten, den MS suchen, die Netzwerkeinstellungen übertragen und dann die Config übertragen


  3. Fazit

    1. Glücklich sein wie schnell nun eine Neuprogrammierung geht  und wie viel Ressourcen nun wieder frei sind



Die Logik für KNX und die Analogausgänge liegt nun am Gateway, die KNX Aktoren und Sensoren selbst sowie die Analog Ausgänge logischerweise am Client.

Das erzeugt natürlich Netzwerklast, die kann man eventuell umgehen, wenn man die Logik für die KNX Elemente und die Analog Ausgänge auch auf den Client verlagert. Das ist z.B. dann sinnvoll, wenn ein KNX Sensor Wert auch wieder einen KNX Aktor auslöst - dann bleibt alles KNZ Zeugs am Client und läuft auch bei Netzwerkausfall unabhängig weiter.

Hier ist einfach von Fall zu Fall zu entscheiden, was am Sinnvollsten ist.

Ergänzung zu MS Go Gen 2

ACHTUNG: Prinzipiell wird von Loxone eine Migration eines MS auf einen MS Go NICHT unterstützt!
Es gehen bei dieser Migration immer alle DO (Relais Ausgänge) und DI (Digitale 0-24V Eingänge) verloren!

Will man diese Migration von MS auf Go dennoch machen, so müssen alle DO und DI manuell migriert werden.

Die KNX und DA werden wie bei der Migartion von MS Gen 1 auf MS Go Gen 2 jedoch (so wie bei der Migration von MS Gen 1 auf MS Gen 2) automatisch auf neu angelegte Extensions übersiedelt.



Will man dennoch dem MS Gen 1 einen MS-Go Gen 2 zur Seite stellen, so kann man das auf zwei Arten machen.

Mangels praktischer Erfahrung kann ich nicht beurteilen was sinnvoller ist (hängt bestimmt auch von der Größe der Config ab).

Variante 1 - wie oben

Prinzipiell wie oben beschrieben.

Da der MS Go jedoch keine Ein- oder Ausgänge hat, muss man natürlich alle I/O Aktoren bzw. Sensoren, die bei der Migration verloren gehen, dann manuell aus der alten MS Gen 1 Config wieder zurück übersiedeln auf den MS Gen 1 Client. Sollte hoffentlich mit Copy & Paste funktionieren, habe ich aber nicht getestet, da für mich nicht relevant - wer das probiert hat, bitte diese Doku entsprechend anpassen - Danke!

Variante 2 - MS Go Gen 2 als Gateway einfügen OHNE Migration

Man fügt den Go Gen 2 als neuen MS ein und fügt den bestehende MS Gen 1 als Client hinzu.

Dann übersiedelt man händisch alle Logiken, die nicht die MS Gen 1 I/O verwenden, auf das MS Go Gen 2 Gateway.