Zehnder Q350 (Q450, Q600)
Anleitung von Markus Enzmann:
Habe ein Thema im Forum gestartet, um Raum für neue Ansätze zu schaffen bzw. die bisherigen zu diskutieren und zu verbessen. Link zum Forum
Die Informationen beziehen sich auf eine Zehnder Q350, sollten aber ebenso für Q450 und Q600 gelten. Prinzipiell sind dabei 3 Varianten der Ansteuerung möglich:
1. ComfoConnect LAN C:
Einbindung via python Script wurde bereits von einigen wenigen realisiert, aber nicht ausreichend dokumentiert.
Vorteil: Zusätzlich Steuerung und Abfrage von Betriebsdaten bzw. Sensorinformationen per Smartphone möglich; Bietet die Möglichkeit von Firmware-Updates der Anlage
Nachteil: 180 € Kosten; Ansteuerung nur im Rahmen der 4 voreingestellten Stufen möglich
2. ComfoConnect KNX C:
Einbindung über KNX
Vorteil: Einfache Einbindung
Nachteil: 270 € Kosten; Ansteuerung ebenso beschränkt, wie mit CofoConnect LAN C
3. Option Box:
Eigentlich zum Anschluss von CO2- und Feuchtigkeitssensoren, sowie externer Filter, Comfofond und Nachheizregister gedacht
Vorteil: 120 € Kosten; Stufenlose Ansteuerung der Anage zwischen Stufe 0 und Stufe 3; Anlge kann in Standby geschaltet werden; kinderleichte Einrichtung
Nachteil: Keinerlei Sensorwerte oder Betriebsdaten auslesbar; einziger Ausgang ist ein Fehlerkontakt
Die Informationen zu den beiden ComfoConnect Gateways beruhen auf dem, was ich im Rahmen meiner Recherchen gelesen habe. Umgesetzt habe ich aufgrund des Preises und der überragenden Steuermöglichkeiten, sowie der Einfachheit die Anbindung via OptionBox.
ComfoConnect KNX C: (Philipp Lipphardt)
entsprechende Programmierung des ComfoConnect KNX C sei voraus gesetzt.
Die Zehnder Anlage muss zwingend im manuellen Modus betrieben werden, da sonst keine Steuerbefehle des ComfoConnect KNX C engegen genommen werden. Das Schalten/Wechseln zwischen Auto/Manuel- Betrieb funktioniert aber immer über das Modul bzw. Loxone App.
Das ComfoConnect KNX C Modul kann die Anlage über verbundene Luftfeuchtigkeits- oder CO2-Sensoren automatisiert steuern (unabhängig von Loxone). Grenzwerte für Luftfeuchtigkeit und CO2 sind fest im KNX-Modul codiert. Hier ist natürlich ein Workaround per Loxone möglich.
Im folgenden Beispiel werden Werte zur Visualisierung ausgelesen, Steuerungsmöglichkeiten geschaffen und ein Beispiel eines automatiserten Hitzeschutz gezeigt.
Hitzeschutz: Realisierung natürlich auf vielen Wegen möglich. Im dargestellten Beispiel wird der Raum mit der niedrigsten Temperatur genommen. Diese Raumtemperatur wird mit dem gleitenden Mittelwert der Zuluft verglichen und die Anlage bei einer entsprechend höheren Zulufttemperatur in den "Away" Modus geschaltet. Einmal pro Stunde wird überprüft ob die Zulufttemperatur unter die Raumtemperatur gefallen ist um ggf. die Anlage wieder hochzufahren. Es wurden Sicherheitsschalter eingebaut um den Hitzeschutz zu aktivieren/deaktivieren oder um das hochfahren der Anlage zu verhindern.
Beispielkonfiguration ComfoConnect KNX C -> Loxone: (einerster Entwurf)
Option Box:
Vorgehensweise:
Verbinden des 0-10V Eingangs 1 mit einem analogen Ausgang der Loxone; der 230V-Eingang der Optionbox wird für unsere Zwecke nicht benötigt
Wahlweise Fehlerkontakt und Standby-Kontakt an Loxone anschließen (einmal digitaler Eingang, einmal digitaler Ausgang)
Option Box via Cat.-Kabel mit beidseitig RJ45-Stecker an die Lüftungsanlage anstecken; alternativ geht auch ein 4-adriges Kabel mit massiven Leitern über jeweils zwei vorhandene Klemmblöcke (ich habe die Anlage dazu sicherheitshalber vom Strom genommen)
Am Display der Anlage im Statusbildschirm 5 Sekunden lang die rechte Touch-Taste gedrückt halten und 4210 als Passwort eingeben
zu Monteursoptionen → Steuerplatine → Lüft. Voreinst. navigieren und Stufe A, sowie Stufe 1 auf kleinstmöglichen Wert, Stufe 3 auf höchstmöglichen Wert einstellen
zu Monteursoptionen → Option Box → 0-10 V Priorität navigieren und kontrollieren, das dies auf "nur Auto" steht (bei mir war es bereits so eingestellt, laut Handbuch wäre aber "AUS" die Werkseinstellung; Stellt den Wert nicht auf "EIN", sonst könnt Ihr die Anlage nicht mehr manuell steuern (z.B. bei einem Ausfall der Loxone) oder müsst die Option Box abziehen um wieder manuell steuern zu können.
Nun könnt Ihr die Anlage stufenlos linear zwischen eurem Minimalwert (Stufe 1) und eurem Maximalwert (Stufe 3) mit 0-10 V Eingangsspannung steuern. Konkret lasse ich von einem Statusbaustein anhand verschiedener CO2-Konzentrationen entsprechende Werte in m³/h ausgeben. Zusätzlich gibt es einen automatischen Failover falls die Daten der Netatmo nicht aktuell sind, welcher Anhand der anwesenden Personen entsprechende Lüftungswerte zur Steuerung ausgibt. Das Ganze wird dann über einen Skalierer von 50 - 270 m³/h auf 0-10 V umgesetzt. Die Eingangswerte sind dabei an den eingestellten Durchsatz eurer Stufe 1 und Stufe 3 anzupassen. Ein bisschen Feintuning ist dabei nötig, da die Anlage bei manchen Werten auch mal bis zu 8 m³/h neben dem angeforderten Wert liegt. Das liegt aber an der Anlage, da Sie selbst Ihre eigenen Vorgaben nicht ganz korrekt umsetzt (eingestellte 45 m³/h bringen real 48 m³/h und statt dem eingestellten Maximalwert von 265 m³/h bringt sie 267 - 268 m³/h). Ich habe den vorgegebenen Minimal- und Maximalwert um 5 m³/h erhöht und ziehe generell vor dem Skalierer 5 m³/h ab, damit erreiche ich die geringsten Abweichungen des realen Werts vom Angeforderten.
Über das Schalten des Standbykontakts stoppt Ihr die Ventilatoren komplett - die Anlage zieht dann nur noch etwa 1,8 W. Auf welche Fehler der Fehlerkontakt genau reagiert, bzw. ob auch der anstehende Filterwechsel als Fehler gilt konnte ich noch nicht testen.