Beleuchtung

Allgemeines

Eine wichtige Entscheidung bei der Beleuchtungsplanung ist die verwendete Spannung der Leuchtmittel. Abhängig davon, ob die Leuchtmittel mit Netzspannung (230VAC) oder mit Kleinspannung (12VDC bzw. 24VDC) betrieben werden, sind Verkabelung und Versorgung unterschiedlich auszuführen.

Für den Einsatz von Dimmern eignet sich Kleinspannung (12/24VDC) meist besser.

Ein dimmbarer Lichtkanal bietet mehrere Vorteile:

  • Unterschiedliche Lichtstärken möglich für verschiedene Szenen (Romantik, Putzen)

  • Maximale Helligkeit kann gedrosselt werden, gerade bei LEDs ist die benötigte Lumen Zahl schwer abzuschätzen, so dass Leuchtmittel ohne Dimmung zu hell sein können.

  • Softon/off: Beim Ein- und Ausschalten geht das Licht nicht schlagartig an oder aus, sondern wird sanft heller/dunkler

  • Beleuchtung kann auch als Nachtlicht verwendet werden, hierzu ist eine sehr gute Dimmung im unteren Bereich erforderlich 

 

Im Folgenden sind die Unterschiede bzw. Vor- und Nachteile dieser Leuchtmittel aufgeführt:

Beleuchtung mit Netzspannung (230VAC)

Im Grunde muss auch hier wieder unterschieden werden zwischen Leuchtmitteln, die grundsätzlich mit 230V Netzspannung arbeiten (E14 und E27 Glühbirnen, 230V Halogenlampen wie Sockel G9 und GU10) und Beleuchtungskörpern, die selbst mittels Trafo oder Schaltnetzteil die Spannung auf Kleinspannung (meist 12VAC oder 12VDC) reduzieren. 

Die LED-Technik ist für 230VAC Netzspannung im Grunde nicht geeignet. Sämtliche LED-Leuchtmittel mit Netzspannung (sogenannte Retrofit-Leuchtmittel mit klassischen Sockeln) haben im Leuchtmittel einen Spannungswandler und Gleichrichter als Miniatur-Elektronikkomponente integriert. Dies kann insbesondere beim Dimmen und bei Einschaltströmen zu Problemen führen.

Als Dimmer für Netzspannung eignet sich die Loxone Dimmer Extension.

Vorteile

  • Einheitliche Verkabelung für Steckdosen und Lampen

  • Bei Leuchtmitteln wie Glühbirnen und 230V Halogen keine weiteren Trafos dazwischen (besserer Wirkungsgrad)

  • Kein Problem mit dem Leitungsquerschnitt

  • Eine unüberschaubare Auswahl an Lampen mit den klassischen Sockeln (E14, E27, G9, GU10)

  • Keine Trafos und Netzgeräte erforderlich

Nachteile

  • Dimmer für 230VAC sind in der Regel teurer als für 12/24VDC

  • Abhängig von der Lampe müssen Phasenanschnitt- oder Phasenabschnitt-Dimmer verwendet werden 

  • Bei LED-Retrofit-Leuchtmitteln ist die Dimmbarkeit beim Kauf oft unklar, bzw. kann nicht der gesamte Bereich gedimmt werden. Teilweise ist der Übergang stufig und nicht linear.

  • Bei LED-Retrofit-Leuchtmitteln können die Einschaltströme die angegebene LED-Leistung um ein Vielfaches übersteigen und damit Relais zerstören (kleben)

  • Bei LED-Retrofit-Leuchtmitteln kann die Lebensdauer der eingebauten Elektronik um ein Vielfaches geringer sein als die der LED-Chips, sodass diese auch nach wenigen Jahren ausfallen können

  • Die Bauform von LED-Retrofit-Leuchtmitteln fällt wegen der enthaltenen Elektronik oft größer aus als die der entsprechenden Glühleuchtmittel

  • Lautstärke vom Relais beim Schalten

Beleuchtung mit Kleinspannung (12VDC oder 24VDC)

Am meisten verwendet werden Leuchtmittel im Retrofit-Design mit den 12V-Sockeln G4, GU5.3 und AR111 (in Halogen- oder LED-Ausführung), sowie LED-Streifen in weiß, RGB und RGBW. 

Die Versorgung erfolgt dabei mit einem externen Trafo oder Schaltnetzteil für die entsprechende Spannung. 

Als Dimmer für Kleinspannung eignet sich der Loxone RGBW 24V Dimmer Air sowie, über eine Loxone DMX Extension sämtliche DMX-fähigen 12/24 Volt Dimmer (siehe Dimmer Übersicht).

Vorteile

  • Kleinspannung ist bei Berührung ungefährlich

  • Da keine/kaum Elektronik verbaut ist, sind die meisten Leuchtmittel dimmbar (bei LED dennoch testen!)

  • Die Versorgung durch Schaltnetzteile kann zentral im Schaltschrank bereitgestellt werden

  • Die Bauform von Retrofit-LED-Leuchtmitteln ist kompakter, da keine Elektronik enthalten ist

  • Dimmer für 12/24V sind wesentlich günstiger

  • Dimmkurve meistens größer und linearer

Nachteile

  • Netzteile müssen entweder in der Nähe der Leuchtmittel "versteckt" werden (z.B. abgehängte Decke), oder zentral geführt werden

  • Die Entfernung vom Netzteil ist eingeschränkt durch den zu erwarteten Spannungsverlust

  • Die Querschnitte für die Zuleitungen müssen größer sein, da bei gleicher Leistung mehr Strom fließt als bei Netzspannungsleuchtmittel

  • Bei großen Entfernungen vom Dimmer zum Leuchtmittel kann es durch die PWM-Frequenz zu elektromagnetischen Störungen kommen

  • Die benötigte Leistung der Schaltnetzteile muss korrekt berechnet werden

Beleuchtung mit Konstantstromquellen (Constant Current)

Eine Besonderheit bei der LED-Beleuchtung stellen Lampen und Leuchtmittel mit Konstantstromquelle dar. Während die zuvor genannten Typen mit Konstantspannung (engl. "constant voltage", Abk. CV) arbeiten (12V, 24V usw.), arbeiten diese Leuchtmittel mit einem konstanten Strom (engl. "constant current", Abk. CC). Leuchtmittel mit Konstantstromspeisung findet man häufig bei LED-Paneelen, aber auch LED-Spots. In der Regel wird mit den Leuchten ein Konstantstromnetzteil für Netzanschluss mitgeliefert, oder dieses ist in die Lampe verbaut. 

Ein Konstantstromnetzteil erkennt man meistens an:

  • der Angabe "Konstantstrom", "constant current" oder "CC",

  • der Angabe des Konstantstromwertes am Ausgang, z.B. 300mA, 600mA, 900mA, 1200mA OHNE Angabe einer Ausgangsspannung, jedoch einer Leistungsangabe in Watt.

  • der Angabe des Netzteils als "Treiber" statt "Schaltnetzteil" (wenn die oberen Kriterien ebenfalls erfüllt sind).

Die Leuchtmittel sind für einen festgelegten Konstantstrom ausgelegt, d.h. das passende Konstantstromnetzteil muss exakt diesen Konstantstrom liefern (nicht größer, nicht kleiner). Weichen die Werte von Leuchtmittel und Netzteil ab, wird entweder das Leuchtmittel oder das Netzteil zerstört ("brennt durch"). Die Ausgangsspannung des Konstantstromnetzteils ist variabel und hängt von der Leistung des Leuchtmittels ab. Zum Beispiel: Ein Leuchtmittel hat 15 Watt mit CC 600mA. Dann beträgt die Ausgangsspannung ca. 25V. Werden zwei dieser Leuchtmittel mit CC 600mA angeschlossen (Leistung in Summe = 30 Watt), beträgt die Ausgangsspannung ca. 50V. Bei zu hoher Anschlussleistung bzw. Ausgangsspannung kann das Netzteil zerstört werden (deswegen Spezifikation des Netzteils genau beachten).

Bezüglich Dimmen von Constant Current Leuchtmitteln ist folgendes zu beachten:

  • Klassische Netzteile mit 12V oder 24V können dafür nicht verwendet werden - es sind Konstantstrom-Netzteile erforderlich. (Es gibt vereinzelt Netzteile, die beide Modi unterstützen.)

  • Konstantstrom-Leuchtmittel mit unterschiedlichem Konstantstrom können nicht mit dem gleichen Konstantstrom-Netzteil betrieben werden.

  • Normale 12V/24V-Dimmer funktionieren nicht mit Konstantstrom-Leuchtmitteln. Es sind spezielle Konstantstrom-Dimmer erforderlich.

  • Wird mit Hochvolt-Dimmern (230VAC) gedimmt, müssen die Konstantstrom-Netzteile speziell als "Dimmbar" gekennzeichnet sein, sonst ist das Dimmen nicht möglich.

Steuersysteme für Beleuchtung

Es gibt eine Vielzahl an Steuerungssystemen für die Beleuchtung. Ausgehend von der Voraussetzung, dass gedimmt werden soll, zeigt diese Übersicht die möglichen Steuerprotokolle und Busse, deren Verkabelungsschema und was dafür mit Loxone notwendig ist. Endgeräte für diese Systeme findest du in der Dimmer Übersicht.

Steuerung

Loxone-Anbindung

Standardisiert

Kanäle

Verkabelungsschema

Hinweise

Steuerung

Loxone-Anbindung

Standardisiert

Kanäle

Verkabelungsschema

Hinweise

0-10V

Analoge Ausgänge

Marktüblich

Pro Analogausgang 1 Kanal

 

Mangels eingeschränkter Anzahl von Analogausgängen nur bedingt für größere Installationen geeignet

Loxone Link

Anschluss an den Loxone Link

Proprietär

Maximal 30 Loxone Extensions insgesamt

In Reihe an LoxLink

Proprietär. Es gibt nur ein Gerät, die Loxone Dimmer Extension. Eher als Behelfslösung zur Nachrüstung.

Loxone Air

Miniserver Go oder Air Base Extension

Proprietär

128 Air Teilnehmer mal Anzahl der Gerätekanäle

Funkverbindung

Proprietär. Es gibt nur zwei Dimmer. Aufgrund der Funktechnik ein Produkt für die Nachrüstung.

DMX

Loxone DMX Extension

Standardisiert

Standard: 512 Kanäle (Loxone-Einschränkung: 128 "Teilnehmer")

In Reihe (Hum's Baublog)

Standard für Bühnenlichttechnik. Vielfältige Auswahl an Dimmern und Komponenten

DALI

Loxone DALI Extension

Standardisiert

64 Kanäle

Stern und Reihe (gemischt)

Standard für Gebäudelichttechnik.

KNX

Miniserver KNX-Schnittstelle

Standardisiert

Theoretisch 61455 Teilnehmer mal deren Kanäle

Stern und Reihe (gemischt)

Standard für Gebäudeautomatisierung.

WLAN

Endgeräteabhängig: Virtuelle Ausgänge, PicoC

Kein Standard, pro Gerät

Kanäle gerätespezifisch, jedes Gerät benötigt eine IP im LAN

WLAN (Wifi)

Kein Standard - jedes Gerät verwendet das eigene Protokoll. Protokoll muss bekannt sein. Nicht für Grundbeleuchtung empfohlen, da kein Standard

 

LED Leuchtmittel

Auf den Unterseiten finden sich Informationen zu verschiedenen LED Leuchtmitteln.